Kommunalwahlen unterscheiden sich wesentlich von den „großen Wahlen“ auf Bundes- und Landesebene. Auf dem Wahlzettel für die Stadtverordnetenversammlung findest du zuerst die Parteien, dann die Wählergemeinschaften mit Ihren Kandidaten und zum Schluß eventuelle Einzelkandidaten. Die Reihenfolge der Parteien, der Wählergemeinschaften und Einzelkandidaten auf dem Wahlschein ist durch das Wahlgesetz geregelt. Die Reihenfolge hat nichts mit politischen Inhalten etc. zu tun.

Bei einer Kommunalwahl hat jeder Wähler 3 Stimmen, er darf also 3 Kreuze auf dem Wahlzettel machen. Gewählt wird bei einer Kommunalwahl vordergründig keine Partei oder eine starre Kandidatenliste, sondern immer der einzelne Kandidat, die Person. Deshalb gibt es hinter jedem Namen 3 Felder zum Ankreuzen. Du kannst deine 3 Stimmen (Kreuze) einem einzigen Kandidaten geben oder Deine Stimmen über 2 oder 3 Kandidaten verteilen. Dabei ist auch eine Verteilung über mehrere Parteien und Wählergemeinschaften möglich. Ob ein Kandidat gleich oben, in der Mitte oder am Ende des Wahlscheins steht, ist egal, wichtig ist zum Schluß, wie viele Stimmen ein Kandidat bekommt. Bei einer Kommunalwahl gibt es keine festen, keine „sicheren“ Listenplätze im Gegensatz zu den großen Wahlen z.B. beim Bund und in Europa. Da es Kandidaten zum Auswählen gibt, ist das ungültig machen eines Stimmzettels ist ein völlig sinnfreies Mittel, um eventuell seinen Protest auszudrücken. Es werden die Stimmen der einzelnen Kandidaten gezählt und dabei den Parteien und Wählergemeinschaften zu geordnet. Daraus wird dann das prozentuale Verhältnis der Parteien/Wählergemeinschaften an der Stadtverordnetenversammlung ermittelt. Mit anderen Worten, wie viele Sitze bekommt die einzelne Partei bzw. die Wählergemeinschaft in der STVV. In den konstituierenden Sitzungen nach der Wahl bestimmen die Parteien/Wählergemeinschaften dann intern, welche Ihrer Kandidaten diese Sitze in der STVV bekommen. Dass sind natürlich meist die Kandidaten mit den meisten Stimmen, das ist aber bei einer Kommunalwahl nicht zwingend. Es ist auch möglich, das ein Kandidat mit ausreichend Stimmen für einen Sitz in der STVV sein Mandat nicht annimmt, dann profitieren davon die anderen Kandidaten seiner Partei, seiner Wählergemeinschaft. Wenn ein Kandidat extrem viele Stimmen bekommt, ist es auch möglich, dass dadurch Kandidaten seiner Partei/Wählergemeinschaft in die STVV mit einziehen, die selbst nur sehr wenige Stimmen erhalten haben. Jede Stimme ist in Summe aber wichtig für das Gesamtverhältnis in der STVV. Je mehr Parteien/Wählergemeinschaften an der Wahl teilnehmen, umso entscheidender/wichtiger ist jede einzelne Stimme.

Überlege dir gut, welcher Kandidat deine Interessen, die Interessen deines Ortsteils bisher vertreten hat, bzw. vertreten wird.
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